Am 24. September 2016 fand zum dritten Mal die „Floridsdorfer Radrundfahrt“ statt, bei der die „Radlobby Floridsdorf“ vor Ort konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur macht.
Rund 50 AktivistInnen von Fahrrad-NGOs sowie interessierte BürgerInnen und einige aktive und ehemalige BezirksrätInnen trafen sich am traditionellen Sammelpunkt vor dem Amtshaus, wo Heinz Berger, BürgerInneninitiativ-Mitglied und parteiloser Bezirksrat der Grünen, die TeilnehmerInnen begrüßte und über die geplante Route informierte.
Heinz Berger erläutert vor dem Amtshaus die Route. (Fotos: Gerhard Jordan)
Diesmal ging die Fahrt vor allem in den Bezirksteil Donaufeld.
Bei der Fahrt Richtung Bruckhaufen wurde darauf hingewiesen, dass bei der U6-Station Neue Donau mehr geschützte Fahrradständer erforderlich sind, und eine rote Markierung bei der Kurve wo, nahe der Moschee, der Weg Am Rollerdamm in die Arbeiterstrandbadstraße einbiegt.
Am Wasserpark vorbei ging die Fahrt zum Mühlschüttel, wo Mitorganisator Alexander Polansky vorschlug, die Freytaggasse Richtung Broßmannplatz auch im Abschnitt vom Hallenbad bis zur Wedekindgasse für RadlerInnen zu öffnen.
Vorschläge für Einbahn-Öffnungen: Freytaggasse (oben) und Scheffelstraße (unten; Foto Susi Dietl).
Richtung Donaufelder Straße fuhren die TeilnehmerInnen der Kundgebung, unter Begleitung der Polizei, ausnahmsweise die Scheffelstraße von der Franklinstraße, am Kinzerplatz vorbei, zum Hoßplatz – hier sollte Radfahren gegen die Einbahn auch unter „normalen Umständen“ ermöglicht werden.
Weiter ging es nach Norden, an der neuen Wohnanlage „LEO 21“ vorbei, zur Leopoldauer Straße und diese stadtauswärts in die Heinrich-von-Buol-Gasse. Dort wies Robert Spoula von der „Radlobby“ darauf hin, dass derzeit eine internationale Diskussion dahin gehend verläuft, Mehrzweckstreifen auf Fahrbahnen durch sogenannte „sharrows“ zu ersetzen – das sind Fahrbahnmarkierungen für RadfahrerInnen, die einen anteilig genutzten Fahrstreifen ausweisen (zusammengesetzt aus den englischen Worten „share“ = teilen und „arrow“ = Pfeil). Diese würden gegenüber den bisherigen Mehrzweckstreifen die Verkehrssicherheit erhöhen.
Zwischenstation in der Heinrich-von-Buol-Gasse.
Weiter, über die Siemensstraße, ging die Fahrt zur kaum bekannten (und auf Privatgrund befindlichen) ersten „Begegnungszone“ des 21. Bezirks: eine Durchfahrt zwischen dem EUROSPAR Siemensstraße 105 und der Richard-Neutra-Gasse (zwischen den Nummern 3 und 5).
Die erste „Begegnungszone“ in Floridsdorf bei der Richard-Neutra-Gasse (das Verkehrsschild wurde durch die „MaHü“-Diskussion bekannt).
In Leopoldau, beim Stadlweg, gab es eine Zwischenstation beim Bio-Bauernhof Prohaska, einem wichtigen Nahversorger für viele Floridssdoferinnen und Floridsdorfer, wo die RadlerInnen mit Bio-Obst und Gemüse versorgt wurden.
Bäuerliches „Hintaus“ auf dem Stadlweg in Leopodlau (oben); Bio-Bäuerin Grete Prohaska (2. von rechts) bewirtete die RadlerInnen (unten).
Zurück zum Amtshaus ging es durch Josef-Baumann-Gasse, Donaufelder Straße, Dückegasse und Drygalskiweg zur Straße An der Oberen Alten Donau, die die „Radlobby“ gerne in eine „Fahrradstraße“ (also eine Straße mit Vorrang für den Radverkehr) umwandeln würde – die erste „Fahrradstraße“ in Wien war übrigens 2013 ein Abschnitt der Kuchelauer Hafenstraße im 19. Bezirk.
Auf dem – teilweise noch ländlich anmutenden – Drygalskiweg.
Und noch eine Möglichkeit zur Stärkung gab es vor der Erreichung des Ziels: die Belegschaft des Gasthauses Birner, An der Oberen Alten Donau 47, hatte die RadlerInnen zur einem Gratis-Eis bei der „Eisdiele“ eingeladen.
Dafür – und auch für den umsichtigen Einsatz der Polizei bei der Begleitung der Kundgebung – ein herzliches „Danke“.
Die 4. Floridsdorfer Radrundfahrt wird am Freitag, den 5. Mai 2017 stattfinden und das Schwerpunktthema „Lastentransport“ haben. Treffpunkt ist um 16 Uhr beim Amtshaus Floridsdorf, Am Spitz 1, 1210 Wien.
Die OrganisatorInnen der Radrundfahrt mit dem Team des Gasthauses Birner bei der Eisdiele An der Oberen Alten Donau.
P.S.
Bei der 1. Floridsdorfer Radrundfahrt am 29. Mai 2015 war eine der Hauptforderungen die Herstellung einer attraktiven Radverkehrsanlage auf der Brünner Straße. Diese wurde nun, zumindest in einem Teilbereich, im Zuge der Errichtung des SMZ Nord, fertig. Jetzt kann der Abschnitt zwischen B3 (Katsushikastraße) und Shuttleworthstraße auf einem Radweg befahren werden. Hoffentlich folgen bald die restlichen „Lückenschlüsse“!
Ein Wunsch, der bei der 1. Floridsdorfer Radrundfahrt geäußert wurde, wurde teilweise erfüllt: ein Radweg entlang der Brünner Straße im Abschnitt nördlich der B3.
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