Es hat lange gedauert – doch das Warten hat sich gelohnt: Rechtzeitig zum Sommerbeginn 2015 blüht auch ein neuer Gemeinschaftsgarten in unserem Stadtteil auf. Er nennt sich PARADEISGARTL DONAUFELD, nach dem Verein der sich um die Umsetzung bemüht hat.
Damit ist neben dem schon länger bestehenden Projekt „Das Feld“ und neben dem im Frühjahr 2013 entstandenen Nachbarschaftsgarten Broßmannplatz ein weiterer „bunter Tupfen“ auf der „Landkarte der Lebensqualität“ entstanden.
Das neue „Paradeisgartl“, Blick nach Norden zur Angyalföldstraße. Links im Hintergrund die „Schicht-Villa“, rechts die Veterinärmedizinische Universität. (Fotos: G. Jordan).
Anna Karall, engagierte Bürgerinitiativ-Aktivistin und Obfrau des im Sommer 2014 gegründeten Vereins „PARADEISGARTL DONAUFELD“, kann es kaum glauben: „2009 gab es bei der Veranstaltung des ‚GrünRaum Donaufeld‘ im Indischen Restaurant in der Donaufelder Straße den ersten Aufruf für ein Selbsterntefeld oder einen Nachbarschaftsgarten – das ist fast 6 Jahre her“.
Anna Karall, „Motor“ des Projekts, in ihrem Beet.
Dazwischen gab es zahlreiche vergebliche Versuche und Anläufe, an Pachtgrundstücke zu kommen, während die Zahl der Interessierten mit jeder neu bezogenen Wohnanlage im Donaufeld zunahm.
Schließlich gab es doch noch konkrete Schritte seitens der Stadt Wien, und einige aktive DonaufelderInnen gründeten den Verein. „Der Durchbruch kam, als der grüne Gemeinderat Rüdiger Maresch im Dezember 2014 einen ‚Runden Tisch‘ aller beteiligten Dienststellen organisiert hat“, erinnert sich Anna Karall. Als die MA 49 (Forstamt) ein ca. 4.000 m² großes ehemaliges Gärtnerei-Grundstück zwischen Donaufelder Straße und Angyalföldstraße im Februar 2015 übernahm und davon ca. 2.000 m² an den Verein verpachtete, konnte Anfang Juni 2015 der Garten „besiedelt“ werden.
Das Team des Vereins beim „Garteln“.
Inzwischen ist schon die Veränderung zu sehen: Nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten und nach mühevollen aber notwendigen Arbeiten wie Vermessen des Geländes und der einzelnen Beete wurden Interessierte aus der Umgebung kontaktiert, und im Frühsommer 2015 florieren einige Beete bereits. Die „Pionierin“ war Angelika Gnagni, Finanzverantwortliche des Vereins, mit – logisch – Paradeisern, Salat und Kräutern.
„Pionierin“ Angelika Gnagni hat das erste Beet angelegt.
Auf Anna Karall’s „grüner Oase“ gedeihen Rote Rüben, Rucola, Radieschen, Broccoli, Sonnenblumen, Stangenbohnen, Zitronengras und vieles mehr. Um das „Design“ des Gartens, der neben den individuellen Beeten auch einen gemeinsam bewirtschafteten Teil haben wird, kümmert sich der Floridsdorfer Grün-Aktivist und Co-Vorsitzende des Vereins, Klaus Pahlich.
Klaus Pahlich mit Angelika Gnagni beim Herstellen eines Kompostbehälters.
Wie bei vielen ähnlichen Projekten, stellt auch hier die Wasserversorgung eine Herausforderung dar. Das Grundwasser befindet sich in rund 6 Metern Tiefe. „Bis das PARADEISGARTL-Team selbst einen Brunnen gräbt, hilft unser Nachbar, Gärtner Wilhelm Pichler, mit seinem Brunnenwasser aus“, merkt Anna Karall dankbar an.
Bis zum Graben eines Brunnens kommen Regentonnen zum Einsatz.
Rund 40 Beete werden es im Endeffekt sein, dazu ein Teil der gemeinsam bebaut wird. Auch MieterInnen der benachbarten, in Errichtung befindlichen „Neues Leben“-Wohnanlage an der Donaufelder Straße 115 werden von dieser Qualität profitieren.
Blick Nach Süden zur Donaufelder Straße, im Hintergrund der „DC Tower“ in der Donaucity. An der Straße entsteht noch eine Wohnanlage der Genossenschaft „Neues Leben“.
Die restlichen 2.000 m² des Grundstücks werden gemeinsam von der MA 49 und der Gebietsbetreuung Floridsdorf voraussichtlich ab Herbst nach dem Motto „Essbare Stadt“ mit Obstbäumen und Beerensträuchern bepflanzt und öffentlich zugänglich sein.
Übrigens: einige Beete sind noch frei, Interessierte können sich unter paradeisgartl@gmx.at an den Verein wenden.
Gerhard Jordan