Rückblick: Grüne seit 25 Jahren in Donaufeld tätig

Vor 25 Jahren, am 8. April 1987, wurden die Floridsdorfer Grünen von zehn Personen aus der Umwelt- und Friedensbewegung sowie aus BürgerInneninitiativen gegründet – und zwar in Donaufeld, im Kellerstüberl des Gasthauses Ecke Kinzerplatz/Kahlgasse, das damals noch Haumer hieß.

In Donaufeld stand also gewissermaßen die „Wiege“ der Bezirksorganisation, und in diesem Bezirksteil fokussierten sich auch in den darauffolgenden Jahren wichtige Aktivitäten und Erfolge: so gelang es etwa 1991 nach einer Kampagne, die Absiedlung der Chemiefabrik Perstorp in der Sebastian-Kohl-Gasse zu erreichen.

Bezirksrat Gerhard Jordan (Klubvorsitzender 1987-1991 und 1996 bis 2001) vor dem „Colosseum XXI“, ehemals eine umstrittene Chemiefabrik.

Unfälle mit dem Austritt von Formaldehyd und Phenol im Jahr 1990 hatten zu Protesten von AnrainerInnen geführt, die von den damaligen Grün-BezirksrätInnen Flora Neuberger und Gerhard Jordan mit Flugblattaktionen, Medienarbeit und Anträgen in der Bezirksvertretung (u.a. auf Abhaltung einer BürgerInnenversammlung, die von rund 250 Menschen besucht wurde) unterstützt wurde. Heute befindet sich auf dem Gelände u.a. das Event-Center „Colosseum XXI“ – das „Grätzl“ wurde dadurch deutlich aufgewertet.

Einst Störfälle, jetzt Kultur-Events: Feier der Grünen im „Colosseum XXI“ (2009).

Am 24. Oktober 1997 fand in der Nordmanngasse 25-27 die Grundsteinlegung des von Gemeinderat Christoph Chorherr (noch in seiner Zeit als nicht-amtsführender Stadtrat, 1991-96) initiierten und bis heute auch international viel beachteten Projekts „Autofreie Mustersiedlung“ statt. In Floridsdorf waren die Grünen lange Zeit die einzige Kraft, die das Projekt vorbehaltlos unterstützt hatte. Die ersten der 244 Wohnungen, errichtet von den Bauträgern „domizil“ und GEWOG, wurden um die Jahreswende 1999/2000 bezogen.

Gemeinderat Christoph Chorherr bei der Grundsteinlegung der „Autofreien Siedlung“ im Jahr 1997.

Der über ein Jahrzehnt dauernde Kampf gegen den Bau der B3 (heute Angyalföldstraße), einer Hochleistungsstraße quer durch eine Donaufelder Kleingartenanlage, ging zwar trotz engagierter Arbeit der BI „Bürgerforum Floridsdorf/Donaustadt Stoppt die B3“ und der transdanubischen Grünen im Jahr 1999 verloren, aber immerhin konnte eine Reihe von Begleitmaßnahmen durchgesetzt werden, z.B. die Verkehrsberuhigung des Straßenzuges An der Oberen Alten Donau.

Nach der Jahrtausendwende, unter der Klubvorsitzenden Susanne Dietl, wurden mehrere Ideen und Anträge der Grünen umgesetzt – so gehen etwa die Realisierung der Buslinie 33A und des Mühlschüttel-Parks auf grüne Vorschläge zurück.

Bezirksrätin Susanne Dietl (Klubvorsitzende seit 2001) vor dem „Mühlschüttel-Bus“ 33A.

Und seit 2008 gibt es gemeinsam mit engagierten BürgerInnen immer wieder Veranstaltungen, die sich mit einer nachhaltigen Entwicklung des spannenden Gebiets nördlich der Alten Donau im Grenzbereich des 21. und 22. Bezirks auseinander setzen und zu Erarbeitung eines „Alternativen Leitbilds“ geführt haben – dokumentiert auf diesem Blog.

Mit einem Wort: Für die nächsten 25 Jahre bleibt also noch genug zu tun…

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